.... und
das ist ja schon fünfundreißig Jahre her, oder so... Moment.. ein
paar weniger, denn an die ganz ganz frühen Weihnachten kann ich mich
nicht erinnern.
Jedenfalls,
früher als ich ein Kind war, da war Weihnachten etwas ganz tolles
und irgendwie war es, rund und warm und weich und voller Kerzenlicht.
Ja,
alles wurde von diesen kleinen, züngelnden Flammen erhellt. Das
Licht flackerte und ging beim kleinsten Luftzug aus.
Einmal,
da brannte der Schwanz der weißen, blinden Perserkatze, weil sie auf
der Anrichte zu nah, am für sie unsichtbaren, Adventskranz vorbei
schritt. So majestätisch wie Perserkatzen nun mal sind. Halt nur mit
lichterloh brennendem Schwanz. Und mein Vater schrie: „de Katz`
brennt!“ und dann wurde sie mit einem Handtuch gelöscht. Die
Katze, an ihren Namen erinnere ich mich gerade wieder, hieß Ricki.
Sie hatte nicht gemerkt, dass etwas passiert war. Dafür stank es bei
uns tagelang nach verbranntem Fell.
Und
später einmal, als ich mir so sehr, das Teeservice gewünscht hatte
und statt dessen irgend etwas anderes bekam. Neee, das war weniger
schön.
Aber
woran ich mich auch noch erinnere war die Aufregung vor dem „heiligen
Abend“.
Der
ganze Tag war bis 17 Uhr total normal. Naja, Papa musste nicht
arbeiten und war zuhause und stand im Weg rum oder saß, Zeitung
lesend, im Weg. Jedoch so gegen 16-17 Uhr, da wurde es anders. Da
wurden zuerst mal die Kinder (also mein Bruder und ich) gebadet und
um kurz vor 18 Uhr versammelten wir uns in unseren großen Küche und
das Radio wurde angemacht. Da läutete jedes Jahr eine andere Glocke,
aus einer anderen deutschen Stadt die Festtage ein.
Man,
wie waren wir aufgeregt.Dann ging es ins Wohnzimmer.
Dort
stand unser Weihnachtsbaum. Das Christkind hatte sich hinein
geschlichen, die Kerzen am Baum angezündet, Geschenke hinterlegt und
war aus dem Fenster raus verschwunden.
So
ein gelenkiges Mädel! Aber das die Fensterbank voll Blumen stand und
vielleicht auch schon mal, der Rolladen halb unten war, das störte
uns wenig.
Dann
legte mein Vater eine Langspielplatte auf. Heintje oder so was. Und
es wurde gesungen. Weihnachtslieder eben. Opa und Oma saßen auf der
Couch, Mama und Papa auf den Sesseln links und rechts vom Tisch. Dann
wurden Gedichte aufgetragen und die Geschenke geöffnet. Ich kann
mich gar nicht daran erinnern, ob andere, außer meinem Bruder und
mir, etwas vom Christkind bekamen. Aber G. und ich wurden reichlich
beschenkt. Das war schön – naja – bis auf das eine Mal.
Später
nach all dem Gesinge und Gedichte auftragen, gab es Kartoffelsalat
mit Würstchen.
Ich
glaube, wir sind erst am 1. Weihnachtsfeiertag zu Kirche gegangen.
(Aber wahrscheinlicher ist, dass es doch am hl. Abend war, aber ich
habe es vergessen.)
Und
heute?
Heute
ist mein Weihnachten so, dass ich um 18:23 Uhr am PC sitze und eine
Story für meinen Blog schreibe, weil ich etwas mitzuteilen habe. Es
ist mir ein Bedürfnis das zu tun und ich bin in der überaus
glücklichen Lage, es auch tun zu können.
Dieses
Jahr ist Weihnachten etwas ganz besonderes für mich.
Denn
ich bin mit mir im Reinen!
Ja,
ich sitze alleine am Computer und es ist toll!
Meinen
armen, kranken Mann habe ich versorgt und er schläft wieder.
Und
sonst habe ich schon mit fast allen Menschen die mir wichtig sind,
Kontakt gehabt. Heute oder in den letzten Tagen. Ich bin so zufrieden
und glücklich, wie ich es schon lange Zeit nicht mehr war.
Ich
bin so in meiner inneren Ruhe. Und strahle dieses Jahr selbst wie die
Kerzenlichter aus meiner Kindheit. Ich fühle mich viel viel mehr
getragen von Glauben und von Engeln, als dass es jemals alle
Gottesdienste, die ich besuchen musste, hätten bewerkstelligen
können.
Ich
strahle, mein Licht strahlt durch mich hindurch und wenn du es sehen
könntest, würdest du meine Aura sehen. Hell und strahlend. Aber es
ist völlig egal ob DU das siehst, oder ob du mich für bekloppt
hälst. Es ist wichtig, dass ich, ich selbst, es fühlen kann.
Das hat nur in sofern etwas mit Weihnachten zu tun, dass meine Umwelt
mir geholfen hat, dorthin zu finden. Denn auch meine Mitmenschen
waren die letzten Tage gnädiger und zufriedener mit sich selbst und
ihrer Umwelt.
Ich
trage Euch alle in meinem Herzen.
Meine Familie, meine Freunde, meine Bekannten, meine Strickmädels und
Strickomas, und nicht zu vergessen, meine herzlichen Swabedoodas.
Euch
allen verdanke ich meine Zufriedenheit und mein Glück - mein Weihnachten!
Ihr habt mir geholfen dorthin zu
finden.
Deshalb, ist das Hier und Jetzt, ein Weihnachten dass mich
tief berührt.
Danke
Euch allen!!!
3 Kommentare:
Das hast du schön geschrieben.
Dein Beitrag hat mich zum nachdenken angeregt :)
Fühl dich gedrückt!
Danke Dir, Conny! Und gute Feiertagsgrüße an alle!
Danke, dir für diesen wunderschönen Beitrag , deinen Gedanken an denen du uns teilhaben läßt. Vieles was du geschrieben hast, erinnert mich auch an früher.
danke dafür
Lieben Gruß Heidi (muccerl)
Kommentar veröffentlichen