Montag, 14. März 2016

Guten Morgen Welt!

Morgens halb sechs in Deutschland, nein, nicht in ganz Deutschland.
Eine winzige Enklave in der kalten Eifel sträubt sich immer und immer wieder, um diese Zeit wach zu sein!

Nun gut, meine Wohnung ist vielleicht keine Enklave – aber es fühlt sich so an. Immerhin!
Aber, dass ich mich weigere um diese Zeit wach zu sein, dass stimmt.

Naja, fast. Eigentlich nicht wirklich, denn schön finde ich die Morgenstunden schon.
Es ist ruhig, still und leise, nur die Vögel zwitschern. Das ist schön! Das ist gefällt mir.
Aber nun bin ich ja eh schon die ganze vergangene Woche so früh aufgestanden (vielen Dank liebes Krankenhausteam! ;-) ), quasi als Vorbereitung für heute.

Ach ja... ich war mal wieder im KH meines Vertrauens.

Am 7. Januar 2016 war mein letzter Post. In der Zwischenzeit ist gesundheitlich wirklich viel passiert.
Kurzfassung:
Im Januar zwingt mich eine Stirnhöhlenentzündung zu Antibiotikum und aussetzen der Chemotabletten.
Anfang Februar schwillt mir der Kamm (Hals) zu. Die Tumore am Schlüsselbein wachsen zusehends. Das Lymphsystem macht dicht.
Ab ins CT. Ergebnis: verheerend! Die Therapie der ich seit November 2015 nachkomme hat nicht angeschlagen :-(
So hatten die verflixten Krebszellen Zeit, sich fleißig zu vermehren, was sie auch getan haben.
Ein Wort im Befund des Radiologen sagt mir alles, was ich wissen muss: „... unzählig...“

Das war ein echt heftiger Schock. Obwohl ich es gefühlt hatte
(auf mein Körpergefühl kann ich mich wirklich immer wieder verlassen).
Nun haben wir den Salat. Was tun? Das fragte sich wohl auch die Tumorkonferenz und schickt mich zu einer Koryphäe nach Bonn.
Den Termin bekam ich GsD (hier stellvertretend: big hug to Bienchen) super schnell!

Also fuhren wir dorthin. Und siehe da: ein Zauberer!

Nach dem sich Dr. K. eine Stunde lang Zeit genommen hatte, ging es meinem Ehemann und mir wesentlich besser!
Es hieß nämlich nicht, „austherapiert“, „keine Ideen...“ sondern das komplette Gegenteil!

Auf einmal sitzt da dieser super schnell redende Wissenschaftler vor mir, der vor Ideen sprudelt und sie mir auch noch (einigermaßen) verständlich erklären kann.

Ein Mensch, der uns Mut und Hoffnung gibt!

Yeaahhh.. der Zug ist noch nicht ganz abgefahren, ich muss nicht aufgeben.

Gut, 6 heftige Chemos im Abstand von einer Woche sind nun nicht gerade der Knaller aber ich fühl mich nicht schlecht mit der Vorstellung. Wirklich, ich fühl' mich gestärkt und unterstützt.
Ich glaube, „dass ist die halbe Miete.“
Termin abgeklärt, am 14.3., also heute, geht’s los!

Das war am 3.3., am 4.3. hatte ich einen Termin bei der „Human Genetik“.
Fakt ist ja, dass ich aufgrund meiner Adoption keine Familienanamnese beisteuern kann.
Also schauen wir nach, ob sich verkrüppelte Genpaare in mir befinden, die für den Brustkrebs zuständig sein könnten. Das ist nur eine Blutabnahme und in der Regel 6 Monate warten.
Nun habe ich „das Glück“, dass das Ergebnis meine Chemo beeinträchtigen könnte, deshalb wird es etwas schneller gehen. Abwarten.

So ganz nebenbei hat sich die linke Brust entzündet.
Ganz böse, denn die Knoten auf der linken Seite sind ja neu. Die Angst, dass die Brust schon befallen ist, ist selbstverständlich groß. Also ab ins Krankenhaus.

Ich bin so so froh über das tolle Team, dass „mir“ dort zur Verfügung steht! Wirklich!
Das Brustzentrum Aachen – Kreis Heinsberg, mit Sitz im Marienhospital in Aachen, begleitet mich nun seit mehr als 6 Jahren und ich glaube, ich kann das durchaus mittlerweile beurteilen:
sie sind echt die Besten!

In dieser einen Woche wurden etliche Untersuchungen gemacht. Die wichtigste war die Punchbiopsie. Der Befund besagt, dass KEINE Carzenomzellen in der Brust vorhanden sind!
Ich mach drei Kreuze und vier „Ave Maria“!

Gestern durfte ich dann nach Hause.

So, und nun sitze ich hier, schreibe meine Zeilen und trinke dabei meinen Kaffee.
Um 10 Uhr muss ich in Bonn sein. Dann werd' ich verseucht.

Wird schon werden! (ich darf das sagen – ihr nicht!)

So, dass ist nun aus meinem Vorhaben, mehr über Wolle und Gestrick, Gehäkel zu schreiben geworden.
Ein Medizinbericht.


Also erzähle ich noch schnell, dass ich auch gehandarbeitet habe. Zum Beispiel an diesem Tuch


Eine eigenkostruktion über die ich, wenn ich mal Muße hab, näher berichte.

Und damit ich zwischendurch ein Erfolgserlebnis habe, habe ich noch eine Monsterhose gehäkelt.


Baby und Mutter wissen noch nix von ihrem Glück, diese süße Hose (das Gesicht sitzt hinten auf der Windel auf), zu bekommen.

Und jetzt heißt es: Augen zu und durch!

Und von Dir erwarte ich, dass Du mir die Daumen drückst!

(ich weiß, dass ihr das tut)